Als ich die Blogparade startete, war ich ehrlich gesagt ziemlich aufgeregt. Ich wusste: Jede, die einen Garten besitzt, hat etwas zu erzählen – von Glücksmomenten, Herausforderungen, überraschenden Begegnungen. Aber würde wirklich jemand mitmachen?
Umso schöner war es, zu sehen, wie vielfältig und berührend die eingereichten Beiträge geworden sind. Jeder Beitrag ist ein Blick durch ein anderes Gartentor: mal voller Humor, mal philosophisch, mal ganz praktisch. Ich habe beim Lesen gemerkt: Jede Person hat über die Jahre eine enge Beziehung zu ihrem Garten aufgebaut: Wir lernen mit unserem Garten. Und wir lernen über uns.
Ein Highlight war für mich bereits der erste eingereichte Beitrag von Andrea, die aufzeigt, wie sehr Gärten Kommunikationsräume sind – mit dem eigenen Garten, mit anderen Menschen, aber auch mit uns selbst. Besonders gefreut hat mich auch die Teilnahme einer Autorin aus dem europäischen Ausland – Kristýna aus Tschechien.
Insgesamt sind folgende Gastbeiträge entstanden. Hier stelle ich sie dir vor:
1. Kommunikation im Garten – was der Garten mit uns macht
Beitrag von Andrea Sam
Wir sprechen die ganze Zeit – mit dem Garten, über den Garten, durch den Garten. Und der Garten spricht mit uns.
Andrea geht in ihrem Beitrag der Frage nach, wie wir mit unserem Garten sprechen – und was dieser Dialog mit uns macht. Sie zeigt eindrucksvoll, dass der Garten kein stummes Gegenüber ist, sondern ein lebendiges Wesen, das uns auf unsere ganz eigene Weise antwortet.
Sie stellt die Frage in den Raum: „Was passiert eigentlich, wenn ich still werde und zuhöre?“ Und nimmt uns mit auf eine Reise zu mehr Achtsamkeit und Verbindung im Grünen.

2. Zwischen Beet und Brennnessel – mein Garten lebt beides
Beitrag von Heike von Strahlemensch
Vielleicht braucht es den Mut, etwas wachsen zu lassen, ohne zu wissen, was daraus wird.
Heike schreibt über das Spannungsfeld zwischen Ordnung und Wildnis – und plädiert für mehr Mut zur Unordnung im Garten. Die Brennnessel wird zur Metapher für das, was wir oft verdrängen oder ausreißen wollen – im Garten wie im Leben. Ein Beitrag über Kontrolle, Vertrauen und die Schönheit des Unperfekten.
3. Bonsai-Kiefer richtig pflegen – oder: Was ich vom Dranbleiben gelernt habe
Beitrag von Dagmar Wienböker
Ich bin keine Perfektionistin. Aber ich bin drangeblieben. Und manchmal ist genau das die höchste Form der Pflege.
Dagmar erzählt von der Pflege ihrer Bonsai-Kiefer – und eigentlich von viel mehr. Denn dieser kleine Baum wird für sie zum Spiegel des Lebens: Geduld, Hingabe, ein stetes Dabeibleiben trotz Rückschläge.
Ein poetischer, feiner Text über eine tiefe Verbindung zu einem einzigen Baum.

4. Lost in Kleingartenanlage
Beitrag von Manja von Mamastisch
Ich lernte Demut mit einem Gärtner zum Manne.
Eine sehr persönliche, herrlich ironisch erzählte Geschichte darüber, wie ein Paar sich einen Kleingarten zulegt – obwohl nur einer von beiden gärtnern will. Der Mann ist leidenschaftlicher Gärtner, die Autorin hingegen wird gegen ihren Willen zur „Gärtnerin in Ausbildung“ – samt Gewächshausbau, Ehekrise im Tomatenbeet und Rosamunde-Pilcher-Moment im Abendlicht.
Mit Witz und Biss erzählt sie, wie Gartenarbeit zur Beziehungsarbeit wird – und warum sie am Ende doch mit einem Augenzwinkern über das gemeinsame Projekt schmunzeln kann.
5. Geschichten, die mein Garten schreibt
Beitrag von Kristýna Plívová
Es ist, als würde man Fische in einem Aquarium beobachten und den Kopf schön frei bekommen.
Zitat Kristýna (übersetzt)
Kristýna nimmt uns mit in ihren tschechischen Garten. Sie beschreibt, wie sich ihr Blick auf den Garten über die Jahre gewandelt hat, welche Freuden sie beim Beobachten, beim Entspannen und beim kreativen Gestalten erlebt. Besonders lebendig werden ihre Schilderungen von Glühwürmchen, Fledermäusen und Vögeln, von Pflanzen, die sie selbst vermehrt hat, und von der besonderen Beziehung zu selbst gepflanzten Bäumen.
Zum Blogartikel (auf Tschechisch)

6. Vom Minimalismus Konzept zum Pollinator-Funpark
Beitrag von Heike Kugelmann
Stück für Stück begann ich Beete anzulegen, die aus mehr als nur Gräsern bestanden und habe dabei besonders darauf geachtet, dass zu jeder Jahreszeit Angebote für Bienen und Bestäuber blühen.
Heikes Garten startete ganz pragmatisch: Aus Zeitgründen bestand er zunächst nur aus Gras. Doch dann sieht sie einen Film über Bestäuber und beginnt, ihren Garten mit neuen Augen zu sehen. Inspiriert von dieser Erkenntnis entwickelt sich ihr Garten – obwohl er klein ist – Schritt für Schritt zu einem lebendigen Ort voller Blüten, Farben und Nahrung für Wildbienen. Ein wunderbares Beispiel dafür, wie ein einziger Impuls unser ganzes Gartenverständnis verändern kann.
7. Tiere im Garten – Warum Reh, Salamander & Co. das bessere Gartenprogramm sind
Beitrag von Sadhana Kraus
Tiere machen den Garten lebendig.
Auch ich habe eine Geschichte beigetragen – über tierische Begegnungen in meinem Garten: ein Reh, das sich durch die Blüten futtert, ein Feuersalamander, den ich im Winterschlaf überraschte, und die Erkenntnis, dass ein lebendiger Garten immer auch ein Zuhause für andere ist.
Ein Beitrag über Staunen, Mitgefühl und kleine Maßnahmen, die große Wirkung haben können.

Ich danke allen, die mitgeschrieben haben – mit Herz, mit Humor, mit Hingabe. Wenn du auf dem Laufenden bleiben willst oder beim nächsten Mal dabei sein möchtest:
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Vielleicht hast du beim Lesen gemerkt: Auch dein Garten erzählt Geschichten. Vielleicht sind sie leise, vielleicht chaotisch oder noch unfertig – aber das macht sie auch spannend.
Du kannst mir gerne noch deine Geschichte nachreichen und ich nehme sie hier auf. Wie du teilnehmen kannst, kannst du hier nachlesen: Einladung zu meiner Blogparade : Gartenglück oder Gartenschreck?