Tiere im Garten: Warum Reh, Salamander & Co. das bessere Gartenprogramm sind

Tiere im Garten: Warum Reh, Salamander & Co. das bessere Gartenprogramm sind

Neulich war ich bei einer Kundin zu Besuch. Sie hatte ihren Garten mit viel Liebe nach dem Onlinekurs „In 5 Wochen zum eigenen Gartenparadies“ umgestaltet, und ich wollte sehen, was daraus geworden ist.

Wir nahmen im Wohnzimmer auf einem beweglichen Sofa Platz – es lässt sich in drei Richtungen drehen: zum Kamin, zum Fernseher oder, wie an diesem Tag, zur großen Fensterfront mit Blick in den Garten.

„Hier spielt sich das eigentliche Programm ab“, sagte sie und zeigte nach draußen. Zwei Eichelhäher lieferten sich gerade ein wildes Gerangel um das beste Stück am Futterplatz. „Das ist spannender als jede Netflix-Serie.“

Wenn der Garten zur Bühne wird

Auch bei mir daheim sorgt der Garten regelmäßig für überraschende Szenen.

Einmal stand plötzlich ein Reh zwischen den Beeten – mitten auf der obersten Etage meines terrassierten Gartens. Wir erschraken beide. Das Reh setzte panisch zur Flucht an, sprang halsbrecherisch über die steilen Stufen und dann tatsächlich über das Gartenhaus der Nachbarn.

Es war ein Moment zwischen Staunen, Schreck und Sorge. Wochen später tauchte die Rehmutter wieder auf – diesmal ganz ruhig, begleitet von zwei Kitzen. Heute gehört sie fast zum Inventar. Wir leben in stiller Koexistenz.

Kleine Sensationen in Beeten und unter Scherben

Im März, beim Aufräumen, hob ich eine alte Tonscherbe auf. Direkt darunter – eingemummelt und regungslos – lag ein Feuersalamander.

Solche Begegnungen sind selten. Umso mehr freute ich mich über diesen stillen Mitbewohner. Ich legte die Scherbe vorsichtig zurück. Der Salamander schlief weiter.

Ein Platz zum Leben – und zum Ruhen

Und dann sind da noch die Hamster. Keine lebenden mehr – aber die Haustiere meiner Tochter haben bei uns im Garten ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Im Garten zeigt sich auf einfache Weise der Kreislauf des Lebens: Was vergeht, wird zu Humus. Und daraus wächst wieder Leben. Ein tröstlicher Gedanke.

Tiere machen den Garten lebendig

Tiere machen etwas mit einem Garten. Sie bringen Bewegung, Geräusche, Dynamik – und manchmal auch Überraschung.

Vor allem aber zeigen sie: Ein Garten ist Teil eines größeren Ganzen. Wenn wir ihnen Raum lassen, danken sie es uns mit ihrer Anwesenheit.

Und das Beste: Es braucht gar nicht viel, damit Tiere sich wohlfühlen.

Vier einfache Maßnahmen für mehr tierisches Leben im Garten

Tipp 1: Wildwiese statt Zierrasen

Einfach mal nicht alles mähen. Eine kleine Wiese mit heimischen Wildblumen bietet Nahrung für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge – und Schutz für Käfer, Mäuse und Vögel. Wege dazwischen kurz halten – das reicht.
👉 Mehr Tipps zur naturnahen Gartengestaltung

Tipp 2: Totholz nicht wegräumen

Ob als lockerer Haufen, als Totholzhecke oder am Rand des Beetes: Altes Holz ist Lebensraum. Für Insekten, Pilze, Amphibien – und Vögel, die dort Nahrung suchen.

Tipp 3: Wilde Ecken zulassen

Ein paar Quadratmeter, die nicht betreten werden. Unordentlich? Vielleicht. Aber für Tiere sind sie ein Paradies. Zwischen Brennnesseln, Laub und Gras findet das Leben statt.

Tipp 4: Den Sandkasten umnutzen

Wenn die Kinder größer werden, muss der Sandkasten nicht weg. Stattdessen: Sandbeet draus machen. Wildbienen lieben offenen Boden – hier finden sie Nistplätze, die im durchgestalteten Garten oft fehlen.

👉 Tipps für einen bienenfreundlichen Garten

Extra-Tipp: Eine Eidechsenburg bauen

Wer Reptilien fördern möchte, kann eine sogenannte „Eidechsenburg“ anlegen – eine Art Mini-Biotop aus Steinen, Sand, Holz und Hohlräumen.

👉 Eidechsenburg bauen – Naturgarten e.V. erklärt wie

Ein Garten ohne Tiere? Wäre ziemlich langweilig.

Mit einfachen Ideen und ein paar wilden Ecken wird der Garten nicht nur schöner, sondern auch vielfältiger, lebendiger – und manchmal spannender als jede Serienfolge.

Welche tierischen Gäste besuchen deinen Garten?
Erzähl mir davon in den Kommentaren – oder verlinke deinen eigenen Blogartikel zur Blogparade „Gartenglück oder Gartenschreck – Geschichten, die dein Garten schreibt“!*

*Was ist eine Blogparade? Eine Blogparade ist eine Einladung, gemeinsam zu einem Thema zu bloggen – jede*r auf der eigenen Website. So entsteht eine Sammlung vielfältiger Beiträge und eine schöne Möglichkeit zur Vernetzung.
👉 Mehr dazu bei Judith Peters

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Diane Frank

    Liebe Sadhana,
    eine Menge tierische Besucher im Garten, Stauden, Totholzhaufen, Insektenhotels und Laubhaufen sowie Igelhäuser habe ich schon im Garten. Aber eine Eidechsenburg fehlt mir wirklich noch! Vielen Dank für deine Inspiration. Das wird mein nächstes Projekt.
    Liebe Grüße, Diane

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