Offene Gartenpforte: Inspiration durch Vielfalt

Offene Gartenpforte: Inspiration durch Vielfalt

Ein Blick hinter Gartenzäune

Ich bin dann mal im Garten

Am vergangenen Wochenende habe ich mich auf eine Reise durch fünf ganz unterschiedliche Gärten begeben. Mein Ziel: Inspiration finden, die leuchtenden Farben des Sommers einfangen, dem Duft von Rosen folgen. Und das im Rahmen der Offenen Gartenpforte – einer wunderbaren Initiative, bei der Gartenbesitzer:innen ihre privaten Paradiese für Besucher zugänglich machen.

Wer mehr darüber erfahren möchte: Einfach nach „Offene Gartenpforte 2025“ googeln. Dort findet sich eine Übersicht über geöffnete Gärten in ganz Deutschland.

Was all diese Gärten gemeinsam hatten? Die spürbare Liebe, mit der sie gestaltet und gepflegt werden. Und ganz besonders aufgefallen: Sitzplätze. Kleine Oasen für den Morgentee, stille Ecken für Kontemplation, lauschige Bänke mit Blick in den Sonnenuntergang. Orte, die zum Verweilen und zum Austausch einladen.

Begegnung, Gespräche, Gartenleidenschaft

Ich kam mit Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch, die an einem einzigen Tag vier Gärten besuchten und dafür auch mal 70 km Anfahrt in Kauf nahmen. Es war ein Austausch auf Augenhöhe – über Pflanzen, Gartengestaltung, Dünger und Lieblingssorten. Und immer wieder die Frage: Wie hast du das gemacht? Und: Wie lässt sich das im eigenen Garten umsetzen?

Die besuchten Gärten im Portrait

Garten 1: Kirchhain-Schönbach

Ein Rundgang führt vorbei an Rosenstöcken, einem großzügig angelegten Teich und einem Apfelbaum, der als Rankhilfe für eine eindrucksvolle Rose dient. Vom Nachbargrundstück hört man das Meckern der Schafe, der Blick schweift über die Hecke ins Amöneburger Becken.

Garten 2: Amöneburg – Aussiedlerhof

Ein ländlicher Garten mit Rosen, Stauden, Gemüse und einem kleinen Verkauf von rostigen Kinkerlitzchen. Kaffee und Kuchen runden das Erlebnis ab. Eine liebevoll gepflegte Mischung aus Nutz- und Ziergarten, eingebettet am Fuße der Amöneburg. Der Garten kann von Donnerstag bis Samstag besucht werden: Kinkerlitzchen aus dem Garten.

Sitzplatz mit Waldrebe und persischer Rose

Mixed Border mit Frauenmantel, Purpurglöckchen und Federgras

Garten 3: Dautphetal-Buchenau: Senk- und Staudengarten

Ein großzügiges Grundstück, das seit 1990 immer wieder neu gestaltet wurde. Die unglaubliche Pflanzenvielfalt reicht von sonnendurchfluteten Bereichen mit blühenden Stauden bis hin zu einer schattigen Senke mit ruhigerem Flair. Ein harmonisches Miteinander von Struktur, Farben und natürlichen Materialien. Gedüngt wird mit Laubkompost aus dem eigenen Garten.

Sitzplatz und Feuerstelle im Senkgarten der Familie Feussner
Vielfältige Bepflanzung von Gehölzen und Stauden
Teichanlage eingefasst mit Frauenmantel
So fing alles an: Anlegen des Gartenteichs 1990

Garten 4: Dautphetal-Buchenau: Wohngarten mit Geschichte

Ein ehemaliger Bauerngarten, der sorgsam zu einem eleganten Wohngarten umgestaltet wurde. Staudenbeete mit Buchs eingefasst, Gartenbereiche mit verschiedenen Themenschwerpunkten, z.B. „Blaue Woge“ mit Veronika, Salbei, Jungfer im Grünen und Kugellauch. Ein schmaler Pfad führt in den „Stillen Garten“ – ein schattiger Rückzugsort unter Blätterdächern.

Elegant restauriertes Bauernhaus der Familie Block

Sitzplatz unter dichtem Blätterdach

Garten 5: Marburg, Am Renthof

Ein terrassierter Stadtgarten am Nordhang des Schlossbergs. Kim und Heinz öffneten erstmals ihren Garten – mit bezauberndem Haus aus dem 19. Jahrhundert und stilvollen Anbauten. Der Garten gewinnt nach und nach den Charme eines alten Landschaftsgartens zurück. Von hier aus sind die Türme der Elisabethkirche zu sehen.

Blick vom Garten auf das Haus
Liebevoll gestaltete Staudenbeete

Warum überhaupt öffnen?

Die Offene Gartenpforte ist keine Garten-Show, sondern eine Einladung zum Teilen. Wer den eigenen Garten öffnet, ermöglicht nicht nur Einblicke, sondern inspiriert, lädt ein zur Begegnung. Die Besitzer:innen bereiten ihre Gärten liebevoll vor – nicht für eine Bewertung, sondern um Freude zu teilen.

Mein persönliches Fazit

Nach diesem Wochenende fühle ich mich reich beschenkt. Jeder Garten war anders. Jeder Garten war besonders. Vielfalt statt Perfektion, Liebe statt Wettbewerb.

Vielleicht hast du ja auch Lust bekommen, im kommenden Jahr selbst Teil dieser Bewegung zu sein – als Besucher:in, als Gastgeber:in oder als Botschafter:in für Gartenfreude.

Lust auf mehr Inspiration? Lies auch meinen Beitrag 10 Gründe, warum ich gärtnern liebe oder schau in mein aktuelles Gartenprojekt.

Hast du schon mal bei der Offenen Gartenpforte mitgemacht? Schreib mir gerne in den Kommentaren von deinen Erfahrungen oder Lieblingsgärten!

Schreibe einen Kommentar