Klimafit & nachhaltig: Den Bodenschatz in deinem Garten pflegen

Klimafit & nachhaltig: Den Bodenschatz in deinem Garten pflegen

Wusstest du, dass der Boden das wichtigste Lebenselixier in unseren Gärten ist? Wie kein anderer Faktor beeinflusst er das Wachstum und Wohlergehen unserer Pflanzen und bildet die Grundlage für ein gesundes, klimaresilientes und nachhaltiges Ökosystem.

In diesem Beitrag versorge ich dich mit hilfreichen Tipps und Informationen zur Pflege und Bearbeitung deines Gartenbodens.

Warum ist der Boden so wichtig? 

Der Boden ist weit mehr als nur die Erde, auf der wir unsere Pflanzen kultivieren. Er ist ein lebendiger Organismus, der von unzähligen Mikroorganismen, Insekten 🪲 und anderen Lebewesen besiedelt wird. 🐜Diese fleißigen Helfer sorgen für die Umsetzung organischer Materialien in Nährstoffe, die wiederum den Pflanzen zur Verfügung stehen.

Ein gesunder Boden ist:

  • locker und gut durchlässig: Damit Wasser und Luft eindringen und Wurzeln gedeihen können.
  • reich an Humus: Humus verbessert die Wasserspeicherfähigkeit und Nährstoffversorgung des Bodens.
  • lebendig: Eine Vielzahl von Mikroorganismen und anderen Lebewesen trägt zur Fruchtbarkeit des Bodens bei.

Gezeichnetes Ahorn-Blatt, das von Kleinstlebewesen zersetzt wird. Der Weg vom Blatt zu Humus wird hier dargestellt.
Der Weg vom Laubblatt zu Humus: Am Ende dieses Prozesses steht der wertvolle Humus. Er ist das Resultat der kontinuierlichen Arbeit von Bakterien, Pilzen und Bodenbewohnern. Humus ist reich an Nährstoffen und verbessert die Bodenstruktur erheblich. Bild erstellt mit DALL∙E

Wie kann ich meinen Boden pflegen und bearbeiten?

Um die wertvollen Eigenschaften unseres Bodens zu erhalten und zu verbessern, kannst du verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Allgemein gilt: Der Boden sollte immer bedeckt gehalten werden, entweder mit Pflanzen oder mit Mulch.
  • Regelmäßiges Mulchen: Eine Mulchschicht aus organischen Materialien wie Laub oder Rasenschnitt (ohne Samen!) schützt den Boden vor Austrocknung und Unkrautbewuchs, fördert die Humusbildung und bietet Lebensraum für nützliche Insekten. Du kannst dir auch super einfach mit einem Häcksler deinen Mulch aus getrocknetem Pflanzenschnitt aus dem Frühjahr selbst herstellen. Chinaschilf (Gras) eignet sich auch sehr gut (entweder selbst gehäckselt oder käuflich zu erwerben:  Link zu Amazon)
  • Schonende Bodenbearbeitung: Vermeide tiefes Umgraben, da dies die Bodenstruktur zerstört und das Bodenleben beeinträchtigen kann. Locker den Boden lieber oberflächlich mit einer Grabegabel oder Hacke.
  • Neupflanzung: Bei Neuanlagen von Stauden-Beeten empfehle ich grundsätzlich Bodenaktivator auszubringen (zum Beispiel Oscorna Bodenaktivator/ Link zu Amazon). Ein Bodenaktivator enthält organische Substanzen und Mineralien, die den Boden lockern, die Humusbildung fördern und Mikroorganismen aktivieren, was die Nährstoffaufnahme der Pflanzen verbessert.
  • Verzicht auf chemische Dünger und Pestizide: Diese schaden dem Bodenleben und belasten die Umwelt. Setze stattdessen auf natürliche Alternativen wie Kompost und selbst hergestellte Jauchen (zum Beispiel aus Brennnessel und Schachtelhalm). Wenn du dich mit eigener Dünger-Herstellung beschäftigen möchtest, kann ich dir ein sehr gutes Buch empfehlen: Autorin Andrea Heistinger “Biodünger selber machen” (Link zu Amazon)
  • Richtige Bewässerung: Je weniger wir unsere Pflanzen gießen (dafür aber durchdringend!), desto tiefer wurzeln sie und werden unabhängiger von ständiger Wasserversorgung. Das spart nicht nur Zeit und Mühe, sondern fördert auch die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen.

Damit du deinen Gartenboden optimal pflegen und bearbeiten kannst, ist es wichtig, seine Beschaffenheit bestmöglich zu kennen.

Was macht einen guten Gartenboden aus?

Ein guter Gartenboden sollte einerseits feinkrümelig und luftdurchlässig sein, andererseits aber auch ausreichend Wasser und Nährstoffe speichern können. Ob diese Kriterien erfüllt sind, hängt maßgeblich von der Bodenstruktur ab – also der Zusammensetzung der verschiedenen Bodenbestandteile wie Sand, Lehm, Ton und Humus.

So kannst du deinen Boden einfach bestimmen:

  • Gefühlsprobe: Reibe eine Handvoll feuchter Erde zwischen den Fingern. Lehmböden fühlen sich klebrig an, Sandböden sandig und sandig-lehmige Böden dazwischen.
  • Fallprobe: Lasse einen Klumpen feuchter Erde aus etwa 1 Meter Höhe fallen. Zerfällt er in viele kleine Stücke, handelt es sich um einen sandigen Boden. Bleibt er hingegen weitgehend in Form, ist der Boden eher lehmig.
  • Saugnapfprobe: Grabe ein Loch und stecke einen Plastikstrohhalm hinein. Sauge Wasser ein und beobachte, wie schnell es versickert. In sandigen Böden fließt das Wasser schnell ab, während es in Lehmböden langsamer versickert.

Und wie kannst du deinen Gartenboden verbessern?

Um sandige Böden zu verbessern, kannst du organisches Material wie Kompost oder Laubmulch einarbeiten. Diese Materialien helfen, die Bodenstruktur zu verbessern, indem sie Feuchtigkeit und Nährstoffe speichern. Außerdem kannst du Bodenverbesserer wie Bentonit oder Tonmehl hinzufügen, um die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zu verbessern und ihn so für Pflanzen nutzbarer zu machen.

Für lehmige Böden ist es ebenfalls hilfreich, organische Materialien wie Kompost und Laubmulch einzuarbeiten. Das Hinzufügen von Sand oder Kies kann ebenfalls helfen, die Drainage zu erhöhen und Staunässe zu vermeiden. Auch Gründüngungspflanzen helfen, die Bodenstruktur vor einer Pflanzung zu lockern und die Durchlässigkeit zu verbessern.

Generell ist es wichtig, durch regelmäßiges Hinzufügen von organischen Materialien den Boden nach und nach zu verbessern und dadurch für gesunde Pflanzenwurzeln zu sorgen.

Mit ein paar einfachen Schritten kannst du also deinen Gartenboden verbessern … und dein Garten wird erblühen!

Weiterführende Informationen zu gesundem Boden findest du hier:

Bodenleben: Das Ökosystem Boden – NABU

Boden & Düngung: Kurs: 3 Boden & Düngung (garten-klima.de)

Wenn du diese Maßnahmen umsetzt, trägst du zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen Nr. 3, 6, 11, 12, 13 und 15 bei.

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