Beautiful Botanicals: Die Elfenblume

Beautiful Botanicals: Die Elfenblume

Im Frühling entfalten die Elfenblumen ihre filigranen Blüten und tanzen wie kleine Elfen über dem zarten Blätterdach. Diese zierlichen Blüten und Blattaustriebe haben der Pflanze ihren Namen eingebracht: Elfenblumen (Epimedium). In diesem Blogartikel möchte ich meine Liebe zu diesen zauberhaften Pflanzen teilen und gleichzeitig Wissen über ihre Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten vermitteln.

Epimedium x rubrum ‘Galadriel’

Elfenblumen: Zarte Schönheiten mit robuster Seele

Die zierlichen Blüten und Blätter der Elfenblumen lassen zunächst nicht vermuten, dass es sich um widerstandsfähige, robuste Pflanzen handelt. Was mich immer wieder aufs Neue staunen lässt, ist der Zeitpunkt, an dem Elfenblumen ihre Blüten und Blätter entfalten: Mitte bis Ende März, wenn noch Frost und Schnee droht. Während die meisten anderen Pflanzen noch im Winterschlaf ruhen, trotzen diese zarten Gewächse der manchmal rauen Witterung und bringen Farbe und Leichtigkeit in den noch kahlen Garten. Sie sind wahrhaftig eine Verheißung an den Frühling!

Anfang bis Mitte März ist es soweit: Die zarten Blüten und Blätter der Elfenblume entfalten sich

Die charakteristische Blütenform mit vier inneren und vier äußeren Blütenblättern, von denen einige als Sporne ausgebildet sind, verleiht den Elfenblumen eine besondere Anmut. Die Farbpalette reicht von Goldgelb über Weiß, Rosa und Rot bis hin zu Violett, oft sind die Blüten auch zweifarbig.

Standort: Ein pflegeleichter Bodendecker für halbschattige und schattige Bereiche

Elfenblumen bevorzugen lichten Halbschatten und frische, locker-humose Böden. Viele von ihnen vertragen Trockenheit, tiefsten Schatten und Wurzeldruck und eignen sich daher besonders zur Unterpflanzung von Gehölzen. Arten wie Epimedium x perralchicum `Frohnleiten´ , Epimedium pinnatum ssp. colchicum und Epimedium ‘Sulphureum’ sowie ‘Orangekönigin’  bilden mit ihren Ausläufern attraktive Teppiche und sind sehr pflegeleicht. Nach einem bis zwei Jahren haben sich die Pflanzen etabliert. Dann reicht es Anfang bis Mitte März das alte Laub bodennah abzuschneiden. Ich mache das ganz unkompliziert mit einer Heckenschere (zum Beispiel Husqvarna 536). Unterpflanzt unter Bäumen und Sträuchern ‘schlucken’ Elfenblumen regelrecht das herabfallende Laub der Gehölze und düngen sich automatisch selbst.

Blötter- und Blütenteppich von Epimedium x perralchicum ‘Frohnleiten’

Tipp: Um die Blüten der wintergrünen Arten im Frühling besonders zur Geltung zu bringen, sollte das alte Laub vor dem Neuaustrieb – etwa Anfang bis Mitte März – abgeschnitten werden.

Ostasiatische Elfenblumen wie Epimedium diphyllum, E. koreanum, E. grandiflorum und E. x youngianum bevorzugen einen Standort ohne Wurzeldruck von Gehölzen und großen Stauden. Sie gedeihen am besten in feuchtem, aber nicht zu nassem Boden. Japanische Arten und Sorten bevorzugen zudem einen sauren Boden, also ideale Begleitpflanzen zu Rhododendren, Azaleen und Hortensien.

Elfenblumen – mehr als nur Bodendecker

Der Name “Bodendecker” wird diesen wunderschönen Pflanzen nicht gerecht und würdigt die Vollkommenheit der Elfenblume in keinster Weise. Er reduziert sie auf ihre Funktion, den Boden zu bedecken, und ignoriert dabei ihre vielen anderen Qualitäten.

Herrliche Rotfärbung des Laubes im Herbst

Elfenblumen lassen sich wunderbar mit anderen Pflanzen kombinieren. Große Funkien (Hosta), Kerzenknöterich (Bistorta) oder Waldgeißbart (Aruncus) sind geeignete Partner für die starkwüchsigen Arten wie E. x versicolor ‘Sulphureum’ und E. x warleyense ‘Orangekönigin’.

Horstig wachsende Elfenblumen wie E. grandiflorum, Epimedium x rubrum und E. pubigerum kommen in kleinen Gruppen in konkurrenzarmen Schattenbeeten besonders gut zur Geltung. Sie harmonieren wunderbar mit Farnen, Schattengräsern (zum Beispiel Luzula nivea), frühjahrsblühende Anemonen, Funkien (Hosta) oder Salomonssiegel (Polygonatum).

Die bezaubernde Kombination aus frischem Laubaustrieb und Blüten der sommergrünen Arten wie E. alpinum, lässt sich hervorragend mit Frühlings-Zwiebelblühern wie Schneeglöckchen (Galanthus), Hasenglöckchen (Hyacinthoides) Puschkinie (Puschkinie) ergänzen.

Gartenjuwele – besonders attraktive Elfenblumen-Sorten

Natürlich sind alle Elfenblumen Juwele im Garten. Und doch möchte ich ein paar Sorten nennen, die mir über die Jahre besonders lieb geworden sind:

Bei Epimedium x warleyense ‘Orangekönigin’ liebe ich nicht nur die reichblühenden, lichtorange farbenen Blüten sondern auch ihre ausgesprochene Robustheit. Mit Sommertrockenheit und sogenannten Problemstandorten kommt die ‘Orangekönigin’ sehr gut zurecht. Kurz nach den ersten Blüten setzt der schöne Neuaustrieb des Laubs Akzente.

Epimedium x warleyense ‘Orangekönigin’

Epimedium x rubrum ‘Galadriel’ bezaubert mit rubinroten Blüten und einem attraktiven roten Rand. Der Name “Galadriel” stammt höchstwahrscheinlich aus der Welt von J.R.R. Tolkien’s “Der Herr der Ringe”. In Tolkiens Legendarium ist Galadriel eine mächtige Elbenkönigin, bekannt für ihre Schönheit, Weisheit und Stärke. Es ist üblich, Pflanzensorten nach fiktiven oder realen Persönlichkeiten zu benennen, um ihre besondere Schönheit oder Bedeutung zu unterstreichen. So könnte auch bei der Epimedium-Sorte ‘Galadriel’ der Name gewählt worden sein, um ihre Anmut und Eleganz zu würdigen.

Die orchideenähnlichen Blüten der Epimedium grandiflorum ‘Elfenkönigin’ setzen einen wunderschönen Kontrast zu den dunklen Stielen und dem frisch bräunlichen Laub. Für ihre filigrane Schönheit benötigt die ‘Elfenkönigin’ einen Boden, der locker und humos ist. Die Züchtung stammt von Ernst Pagels, der besonders von der reinweißen Ausprägung dieser Sorte fasziniert war.

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