Gartendesign, das bedeutet für mich gleichzeitig Seelendesign. Was ich damit meine? Nun, für mich ist ein Garten nicht nur eine Anordnung bestimmter Pflanzen und architektonischer Elemente, sondern ein Spiegel der Persönlichkeit, dem die eigene Lebensphilosophie und die eigenen Werte zugrunde liegen. Wenn ich mich mit Gartendesign beschäftige, dann ganzheitlich: Der Garten sollte immer zu der Person passen, die ihn nutzt und ihre Wünsche und Bedürfnisse befriedigen. Das geht aber nur, wenn auch die Natur im Einklang und all ihre Elemente in Balance sind, seien es die Pflanzen, die Farben und Formen, das Wasser oder die Tiere.
Ich bin der Überzeugung, nur ein Garten, der mithilfe des Seelendesigns wächst, kann ein echter Ort des Friedens, des Einklangs, der Entspannung und Geborgenheit sein, den du gerne betrittst und in dem du ganz du selbst sein kannst. Wenn du also darüber nachdenkst, das Design deines Gartens zu verändern, so habe ich ein paar wertvolle Tipps und Hinweise für dich, die dir dabei helfen.
Gestalte einen Seelengarten – Beginne deinen Schöpfungsprozess
Am Anfang eines umfassenden Gartendesigns steht immer eine Konkretisierung der eigenen Wünsche und Ziele. Das beginnt mit der ganz grundlegenden Frage: Was ist dir wichtig? Lausche dabei mit Ruhe in dich hinein und reiße alle gedanklichen Mauern und Schranken ein. Sei frei und lass deine Träume wachsen. Dabei kann dein Geist sich in ganz unterschiedliche Richtungen bewegen. Sei es emotional mit den Fragen: Was möchtest du mit deinem Garten ausdrücken? Wie möchtest du dich dort fühlen? Wo findest du Inspiration und was daran fasziniert dich?
Oder auch ganz praxisorientiert: Wie können deine Interessen und Hobbys in dein Seelendesign integriert werden? Wer nutzt den Garten noch? Was wünschen diese Menschen sich von eurem Garten? Auch die Optik darf bereits eine Rolle spielen. Welche Farben liebst du zum Beispiel besonders, welche Formen, welche Materialien sagen dir zu? Schau dich dafür auch ganz bewusst drinnen in deinem Zuhause um und nimm deinen Stil gedanklich mit nach draußen. So entsteht ein erstes, vielleicht noch vages Konstrukt, ein Traumgarten, den wir nun gemeinsam in die Realität holen.
Du findest, das klingt alles einfacher gesagt als getan? Du tust dich schwer, eine solche Traumreise zu deinem Seelengarten zu beginnen? Dann lass mich dir helfen. Mein Online-Kurs “Kreiere deinen Seelengarten” startet am 1. März und ich würde mich freuen, dich dort begrüßen zu dürfen!
Bilder, Geräusche und Gerüche träumen
Fantasie ist der Anfang der Schöpfung. Man stelle sich vor, was man will, man will was man sich vorstellt und schließlich erschafft man, was man will.
George Bernard Shaw
Schließe deine Augen und lasse in deinem Kopf ein Bild entstehen. Denke an einen Ort der Ruhe und Entspannung, an ein kleines Stück Natur, das genau deinen Vorstellungen entspricht. Bewegen sich Gräser im Wind? Blinzelt die Sonne dich fröhlich durch die Blätterkrone eines Baumes an? Hörst du Laub rascheln? Knackt das Eis auf einem kleinen Teich, während dein Atem in weißen Wolken aufsteigt?
Was siehst du, wenn du dich wohlfühlst?
Deine Fantasie ist die Mutter deines Seelengartens. Sie zeigt dir Blumen und Kräuter, Wege und Sitzgelegenheiten, Orte der Entspannung und auch der Ausgelassenheit und des geselligen Beisammenseins. Streift eine Katze durch den Garten? Entspannt sich dein Hund im Schatten? Summen Bienen und trudeln Schmetterlinge durch die warme, duftende Sommerluft?
Lasse vor deinem inneren Auge Bilder entstehen und erlaube dir dabei, Grenzen zu überwinden. Vielleicht stehst du plötzlich in der Provence, zwischen grauen Steinmauern und Lavendelstauden? Oder riechst den Duft tropischer Früchte aus deiner geflochtenen Hängematte? Hörst du deine Kinder auf der Schaukel oder im Sandkasten lachen, während eine Schere Kräuter für das Abendessen abschneidet? Versuche nicht nur zu visualisieren, sondern alle deine Sinne mit einzubeziehen.
Tipp: Du benötigst noch einen kleinen Schubs, damit deine Imagination loslegt? Ich schicke dir gerne eine Liste mit Gartenelementen zur Inspiration!
Die Vision konkretisieren
Du kannst zaubern, denn du kannst aus Bildern, Gerüchen und Geräuschen in deinem Kopf einen echten und wahrhaftigen Garten werden lassen. Sei dir dabei bewusst, dass unsere sehnlichsten Wünsche uns oft Zugang zu ungeahnten Ressourcen verschaffen. Du kannst Kräfte mobilisieren, die du vielleicht vergessen oder tief in dir begraben hast. Du musst nur an dich und deinen Seelengarten glauben.
Im Geist kannst du alles erschaffen. Wenn dir die Vision deines Seelengartens gelungen ist, wird es Zeit für den etwas praktischeren Teil. Du weißt nun, was du möchtest, kennst deine Wünsche und hast vielleicht sogar schon Ideen für Formen, Farben, Elemente, Jahreszeiten. Dann lass uns jetzt gemeinsam beginnen, diese Ideen in konkrete Pläne umzuwandeln.
Recherchiere nach Pflanzen, die dir gefallen und informiere dich über gartenarchitektonische Elemente. Vielleicht hast du in deinem Traum gar nicht daran gedacht, wie wertvoll ein Kompost für deinen Garten sein kann? Oder du weißt, dass du eine Feuerstelle möchtest und schaust dir nun konkrete Umsetzungsmöglichkeiten an, vom Kamin bis zur Feuerschale. Du gibst deinen vielleicht noch unscharfen oder schwammigen Ideen eine klare Form.
Die Wünsche, die in uns liegen sind die Vorboten dessen, was wir zu leisten imstande sind.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Moodboard erstellen
Weißt du, was bei diesem Schritt sehr hilfreich sein kann? Ein sogenanntes Moodboard! Ein Moodboard ist eine visuelle Sammlung von Elementen, die eine bestimmte Stimmung oder Atmosphäre vermitteln. Das kann durch Farben oder Formen passieren oder auch durch bestimmte Stilrichtungen. In der Gartengestaltung kann ein Moodboard dabei helfen, die gewünschte Atmosphäre für den Garten zu definieren und die einzelnen Elemente der Gestaltung aufeinander abzustimmen.
Was gehört auf ein Moodboard?
Grundsätzlich gibt es hier natürlich keine Regeln und alles kann, nichts muss. Alle Elemente, die für die Gestaltung deines Traumgartens relevant sind, sind willkommen. Ich selber nutze besonders gern folgende Kategorien:
- Farben: Die Farben des Gartens spielen eine wichtige Rolle für die Atmosphäre. Sie können die Stimmung des Gartens beeinflussen und einen bestimmten Stil unterstreichen. Bunt und fröhlich, dunkel und geheimnisvoll, hell und einladend.
- Materialien: Die Materialien, die für die Gestaltung des Gartens verwendet werden, beeinflussen den Gesamteindruck. Holz, Stein, Metall oder Beton – jedes Material hat seinen eigenen Charakter.
- Accessoires: Accessoires wie Gartenmöbel, Sonnenschirme oder Dekoration können den Garten verschönern und ihm einen persönlichen Touch verleihen.
- Pflanzen: Pflanzen sind ein wesentlicher Bestandteil eines Gartens. Sie können den Garten in verschiedene Bereiche unterteilen, Sichtschutz bieten oder das Beet an der Terrasse zum Highlight des Gartens machen.
Du möchtest gerne ein Beispiel für so ein Moodboard sehen? Kein Problem!
Wie erstelle ich ein Moodboard?
Auch hier kommt es ganz auf deine persönlichen Vorlieben an. Wenn du ein haptisch veranlagter Mensch ist, der Dinge fühlen möchte, kannst du dir ein Moodboard ganz einfach auf Papier oder Pappe gestalten. Sammle Bilder, Texte, Fotos oder auch Materialien, die du auf dein Board klebst und durch Symbole oder Text einordnest. Zeige Kontext durch Pfeile auf oder notiere bestimmte Eigenschaften der gesammelten Bilder.
Wenn du es liebst, digital zu arbeiten, kannst du dein Moodboard mithilfe verschiedener Apps und Online-Tools erstellen. Auf Pinterest lassen sich Pinnwände erstellen und mit Canva sind deiner Kreativität kaum Grenzen gesetzt, auch wenn du die kostenlose Version nutzt. Der Vorteil: Online hast du natürlich einen deutlich größeren Fundus an Bildern etc.
Extra-Tipp: Falls du eine Vorlage für Canva benötigst, schreib mir doch einfach einen Kommentar, ich helfe dir gerne weiter!
Wie kann ich ein Moodboard strukturieren?
Das Moodboard soll dir helfen, Ordnung in deine Gedanken zu bringen und aus einem Traum ein Konzept werden zu lassen. Dabei kannst du verschiedene Themen als Gedankenstütze nutzen. Bist du jemand, der sich einen modernen Garten wünscht? Dann sind klare Linien und Formen und edle Materialien, die nicht verwittern, vielleicht das Richtige für dich. Oder du liebst es opulent und üppig? Schau dir englische Gärten an, bunte Stauden und Textilien, die den Look unterstützen. Wenn du viel Wert auf Natürlichkeit legst, sind organische Formen und heimische Pflanzen und Materialien vielleicht der Weg für dich. Du siehst, ein Moodboard mit einem Thema bringt schnell Struktur und Klarheit.
Wenn du weißt, welche Atmosphäre du dir wünschst, kannst du nun nach konkreten Elementen suchen. Diese sollten einander ergänzen und eine harmonische Gesamtwirkung ergeben. Um verschiedene Gartenräume zu verbinden, hilft es, bestimmte Dinge immer wiederkehren zu lassen, zum Beispiel bestimmte Pflanzen, Farben, Formen oder Materialien. Achte hierbei darauf, was für dich gut zusammenpasst. Nachdem ich dir weiter oben verraten habe, was auf ein Moodboard passt, möchte ich dir jetzt zeigen, wie du Harmonien erzeugen kannst.
- Achte auf die Farben: Die Farben sollten aufeinander abgestimmt sein und eine einheitliche Stimmung vermitteln.
- Verwende verschiedene Materialien: Eine Mischung aus verschiedenen, wiederkehrenden Materialien sorgt für Abwechslung und verleiht dem Garten einen interessanten Charakter.
- Experimentiere mit verschiedenen Formen und Strukturen: Formen und Strukturen können die Wirkung des Gartens immens beeinflussen. Wege und Pfade können den Garten strukturieren, Verbindungen schaffen oder die Aufmerksamkeit auf bestimmte Bereiche lenken.
- Lasse dich inspirieren: Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, einen Garten zu gestalten. Schaue dir Fotos von anderen Gärten an (Gartendesignern wie Piet Oudolf, Gertrude Jekyll, Shoji Sadao, Beth Chatto) und lass dich inspirieren.
Was bringt mir ein Moodboard?
Ein Moodboard kann eine wertvolle Planungshilfe für die Gartengestaltung sein. Es hilft dabei, die gewünschte Atmosphäre zu definieren und die einzelnen Elemente der Gestaltung aufeinander abzustimmen. Das Moodboard kann auch als Grundlage für die Erstellung eines Gartenplans verwendet werden. Womit wir zum nächsten Schritt kommen!
Dein Konzept und deine Ressourcen in Einklang bringen
Jetzt, wo dein Seelengarten langsam Gestalt annimmt, wird es Zeit einen Blick in deinen realen Garten zu werfen. Denn nun solltest du eine Gartenanalyse durchführen. Schließlich benötigst du einige wichtige Informationen, bevor du dich aktiv an die Umsetzung begeben kannst.
Diese Faktoren solltest du beachten:
- Größe des Gartens
- Lage
- Bodenbeschaffenheit
- Klima
- Unveränderliche architektonische Gegebenheiten
- Budget
Lies dazu gerne meinen Artikel Schritt für Schritt zum Traumgarten: Die Gartenanalyse!
Lass dich nicht entmutigen, wenn ein Teil deiner Vision nicht mit all diesen Punkten in Einklang zu bringen ist. Es gibt immer Alternativen, sei es bei der Auswahl der Pflanzen, der Strukturierung oder den gewünschten Baumaterialien. Mit etwas Engagement und Recherche findest du sicher Möglichkeiten, deine Träume umzusetzen. Behalte dabei einfach im Kopf, dass nichts perfekt ist, dass es das aber auch gar nicht sein muss. Ein Seelengarten darf immer Raum für Wachstum und Veränderung haben.
Inspiration gefällig?
Schau doch mal bei Pinterest vorbei!
Durch die Gestaltung deines Gartens kannst du zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele 3, 13 und 15 beitragen.